Mit richtiger Vorbereitung sicher zur Prüfung

Das Abi steht kurz bevor, der Schreibtisch quillt über und Sie haben keine Ahnung, welches Thema Sie zuerst lernen sollen? Hier finden Sie ein paar einfache Tipps und Regeln, mit denen Sie ein solches Lernchaos während der Abiturvorbereitung vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Die richtige Vorbereitung

Um die obligatorische Abiturvorbereitung auf die Prüfungen kommt niemand herum. Während dieser Zeit gilt es, die bereits im Unterricht erarbeiteten Themen, Formeln und Methoden gezielt zu wiederholen und zu lernen. Bereits zu Beginn stellen sich dem Lernenden zahlreiche Fragen. Wie gehe ich am besten vor? Wo bzw. mit welchem Thema fange ich an? Benötige ich einen Zeitplan für die Vorbereitung meiner Abiturprüfungen und wie fertige ich diesen an? Antworten auf diese Fragen und viele nützliche Tipps zur Abiturvorbereitung finden Sie hier!

Lerntypen

Vielen Menschen fällt es schwer, vorgegebene Themen oder Methoden zu verstehen, zu lernen und auch zu behalten. Häufig hängt dies einfach mit der falschen Herangehensweise an den Lernstoff zusammen. Um Gelerntes optimal im Gedächtnis zu behalten ist es wichtig, dass Sie wissen, welchem Lerntyp Sie entsprechen.

Es gibt 4 Lerntypen:

Lerntypen

1. Der auditive Lerntyp

Dem auditiven Lerntyp fällt es leicht, gehörte Informationen zu verstehen, zu behalten und weiterzugeben.

Für den auditiven Lerntyp eignen sich deshalb besonders Lernkassetten, Vorträge etc. Zudem versteht und lernt er Texte oder Vokabeln besser, wenn er diese laut vorliest. Eine unruhige Lernumgebung ist Gift für auditive Lerntypen. Lernhilfen zur Abiturvorbereitung können sein: eine ruhige Umgebung (keine Nebengeräusche), Gespräche, Vorträge, Musik oder Lernkassetten.

2. Der visuelle Lerntyp

Visuelle Lerntypen können sich komplizierte Themen und Inhalte am besten durch Grafiken oder Bilder erklären. Als visueller Lerntyp lesen Sie gerne und schauen sich Grafiken, Bilder oder Tabellen an, um komplizierte Sachverhalte verstehen zu können. Eine ordentliche, ansprechende Lernumgebung ist sehr wichtig. Besonders gut lernen kann der visuelle Lerntyp mit Hilfe von Büchern, Skizzen, Bildern, Lernpostern, Videos oder Lernkarteien.

3. Der kommunikative Lerntyp

Kommunikative Lerntypen können am besten durch Gespräche und Diskussionen lernen. Die Aus- und Aufarbeitung abiturrelevanter Themen erfolgt idealerweise in Form eines Dialogs. Die Auseinandersetzung mit dem Lernstoff mittels eines Rollenspiels ist eine gute Alternative hierzu. Erfolgversprechende Lernmethoden sind: Dialoge, Diskussionen, Lerngruppen oder Frage-Antwort-Spiele.

4. Der motorische Lerntyp

Der motorische Lerntyp verfährt am liebsten nach dem „Learning by Doing“-Prinzip. Er kann Handlungsabläufe sehr gut nachvollziehen, wenn er diese zuvor selbst einmal durchgeführt hat. Der praktische Bezug während des Lernens ist für motorische Lerntypen äußerst wichtig. Dies ist vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern gut umsetzbar – zum Beispiel mit Hilfe von Experimenten, Nachbauten/Auslegungen geometrischer Figuren etc. Lernhilfen sind: (rhythmische) Bewegungen, verstärkter Einsatz der Gestik und Mimik, Gruppenaktivitäten oder Rollenspiele.

Hat man seinen Lerntypen herausgefunden, kann die Abiturvorbereitung beginnen. Damit für ein konzentriertes Lernen gesorgt ist, sind Handys, das Lesen von E-Mails, Fernseher und das Telefon für ein paar Stunden tabu. Je weniger potenziellen Ablenkungsquellen Sie ausgesetzt sind, desto besser.

Lerntechniken

Lerntechniken

Es gibt gewisse Lerntechniken, die das Aufnehmen vom Lernstoff deutlich erleichtern können:

 

  • „Brainstorming“

Brainstorming dient der Ideenfindung. Zumeist sammelt man Gedanken und Anregungen bezüglich eines bestimmten Themas. Hier kann jede Assoziation zum Thema festgehalten werden – gleichgültig wie abwegig diese zunächst erscheinen mag.

  • Assoziationsketten

Die Assoziationskette eignet sich sehr für das Auswendiglernen einer bestimmten Reihenfolge. Hier werden zunächst zwei Begriffe oder Bilder gedanklich miteinander verknüpft. Daraufhin werden das neu entstandene Bild oder der neue Begriff mit einer dritten Komponente verknüpft usw.

  • Geschichtentechnik

Die Geschichtentechnik ähnelt der Assoziationskette. Sie dient ebenfalls der Verknüpfung mehrerer Begriffe oder Bilder innerhalb einer selbst erfundenen Geschichte.

  • Loci-Technik

Hier werden Schlüsselbegriffe an wohlbekannte Orte gebunden. Hat man einmal eine Verknüpfung zwischen Begriff und Ort hergestellt, kann man sich „Wege“ zwischen den Verknüpfungen zusammenstellen und diese gedanklich immer wieder neu abgehen. Exemplarisches Beispiel: Man verbindet mit dem Ort ‚Haustür‘ den Begriff ‚Schlüssel‘ – auf diese Weise wird man beim Verlassen des Hauses immer an das Mitnehmen des Haustürschlüssels erinnert.

  • Eselsbrücken

Eselsbrücken sind Merktexte, die einem bestimmten Rhythmus folgen oder sich reimen. Ein Beispiel hierfür ist der Merksatz: „He, she, it – das S muss mit!“

Vor der Abiturprüfung

  • Übersicht über Lernstoff anfertigen
  • Zeitplan erstellen
  • schöne, ruhige Lernumgebung schaffen
  • rechtzeitig über die Termine für die Abiturprüfungen informieren
  • regelmäßig und besonders einen Tag vor Beginn der Abiturprüfungen entspannen (Freunde treffen, Kino, Wellness etc.)

Während der Abiturprüfung

  • mehrere kleine Pausen einplanen
  • früh genug anfangen
  • Panik vermeiden! Die Abiturprüfung kann im schlimmsten Falle wiederholt werden.

Abiturvorbereitung: gemeinsam statt einsam?

Die Antwort auf diese Frage ist ebenfalls abhängig vom jeweiligen Lerntyp. Es gibt Menschen, für die konzentriertes Arbeiten fest mit einer ruhigen Umgebung verbunden ist. Diese Lerntypen würden sich durch andere möglicherweise in ihrem Lernfluss gestört fühlen. Anderen wiederum hilft die Aufarbeitung des Lernstoffes innerhalb einer Gruppe. Hier können Themen und einzelne Probleme in den Prüfungsfächern gemeinsam aufgegriffen und erläutert werden.

Oftmals ist diese Form der Abiturvorbereitung sehr produktiv und effektiv. Die Voraussetzung für das Erzielen nützlicher Ergebnisse und Diskussionen ist, dass sich jedes Gruppenmitglied in etwa auf dem gleichen Lernniveau befindet. Ein wichtiger zu beachtender Faktor ist die Gruppengröße. Diese sollte den Rahmen von ca. 5 – 8 Schülern nicht sprengen.

Lernen – aber was?

Gelernt werden sollte der zuvor in den Abiturfächern behandelte, abiturrelevante Lernstoff. Die Lehrer müssen sich  hier an die Abiturvorgaben des jeweiligen Bundeslandes halten. Darauf allein sollten Sie sich jedoch nicht verlassen. Eigenverantwortung wird seit der Einführung des Zentralabiturs großgeschrieben, da die Abituraufgaben nicht mehr von den Lehrern selbst, sondern von einer zentralen Behörde vorbereitet werden (Ausnahme ist die mündliche Prüfung).

Drucken Sie sich daher einfach die Abiturvorgaben für Ihr Bundesland und Ihren Abiturjahrgang aus und vergleichen die im Unterricht behandelten Themen mit den einzelnen Vorgaben.

Stimmt alles überein, können Sie bedenkenlos anfangen, für die Abiturprüfung zu lernen. Weicht der Inhalt ihrer Unterlagen ein wenig von den Abiturvorgaben ab oder weist Lücken auf, sollten Sie Ihren Lehrer zunächst auf diese Unstimmigkeiten hinweisen. Die Unstimmigkeiten können unterschiedliche Gründe haben. Oftmals steht es Lehrern frei, zwischen verschieden Themen zu wählen – nur die ausgewählten Themen werden dann auch in den Abiturprüfungen abgefragt. Sollten Sie jedoch feststellen, dass der Lehrer stark von den Abiturvorgaben abgeweicht, müssen Sie den Lehrplan für Ihre Abiturvorbereitung im schlimmsten Falle selbst überarbeiten. Daher gilt: rechtzeitig informieren und regelmäßig vergleichen!

Die Abiturvorgaben finden Sie auf den Websites der Schulministerien des jeweiligen Bundeslandes. Bsp.: Schulministerium NRW

Zeitplanung der Abiturvorbereitung

Zeitplanung

Fangen Sie in jedem Fall früh genug mit dem Lernen an, so geraten Sie auch bei schwierigeren Themen und Lernproblemen nicht in Zeitnot. Lernt man für umfangreiche und wichtige Prüfungen wie das Abitur, ist die Erstellung eines Lernplans immer äußerst sinnvoll.

Ihren Lernplan können Sie ganz individuell gestalten. Ob am PC, auf einer Leinwand, einem Flipchart oder einem Poster – hier sind keine Grenzen gesetzt. Zunächst sollten Sie eine Übersicht über den gesamten Lernstoff für Ihre Abiturprüfung anfertigen. Dann setzen Sie die Übersicht mit der verbleibenden Zeit in ein ausgewogenes Verhältnis. Hierbei ist zu beachten, dass Sie maximal 3 bis 4 Themen pro Tag bearbeiten. Sinnvoll ist es auch, sofern die Zeit es erlaubt, nur ein Fach pro Woche zu erarbeiten. Andernfalls kann es zur Verwechslung und Vertauschung des Lernstoffes in den einzelnen Abiturfächern kommen. Wiederholen Sie den gelernten Stoff zudem regelmäßig und fragen Sie sich selbst ab.

Wichtig ist auch, dass Sie genügend Pausen und mindestens einen freien Tag pro Woche einplanen. Durchaus zu empfehlen ist auch das Einplanen sogenannter „Puffer-Tage“. Dies sind lernfreie Tage, die Sie am Ende der Lernphase einplanen. Sollten Sie während der Abiturvorbereitung ein paar Tage nicht lernen können (Krankheit, Familie, private Probleme, Lernblockade…), besteht die Möglichkeit, den Plan einfach um ein paar Tage hinaus zu zögern.

Am Ende eines lernintensiven Tages gibt es dann nichts Schöneres, als die abgearbeiteten Themen der Reihe nach durchzustreichen. Das befreit und gibt Ihnen die Sicherheit, den Lernstoff bis zur Prüfung zu beherrschen.

Der Horror eines jeden Prüflings ist oftmals der Blick auf die Uhr. Bearbeitet man nach der Hälfte der vorgeschrieben Zeit immer noch die erste von meistens 3 Aufgaben, kann schon mal leichte Panik aufkommen. Damit dies nicht geschieht sollten Sie sich zu Beginn der Prüfung alle Aufgaben in Ruhe und genau durchlesen. Außerdem sollten Sie sich bereits zu beginn der Prüfung zu allen Fragen Stichpunkte und Ideen notieren, die sonst später wieder in Vergessenheit geraten würden.

Die Faustregel gilt: Immer mit der Aufgabe beginnen, für die es in der Bewertung die meisten Punkte gibt und die man korrekt lösen kann. Kommt man dann trotzdem mit der Zeit nicht aus, ist man zumindest punktetechnisch auf der sicheren Seite. Sollten Sie jedoch feststellen, dass Sie an einer Aufgabe festhängen und einfach nicht weiterkommen, gehen Sie einfach zur nächsten Aufgabe über. Andernfalls verlieren Sie zu viel Zeit und im schlimmsten Falle auch die für das Bestehen der Abiturprüfung nötigen Punkte. Wenn Sie die anderen beiden Aufgaben bearbeitet haben, können Sie sich erneut an der bereits angefangenen Aufgabe versuchen.

Sie sollten während der Prüfung immer die Zeit im Auge behalten können. Nehmen Sie sich daher eine Uhr mit. Handys und elektronische Wecker sind während der Prüfung nicht erlaubt. Wird das Mitführen eines Handys während der Prüfung entdeckt, ist die Prüfung ungültig und wird mit 0 Punkten bewertet.

Im Idealfall werden Sie ein paar Minuten vor Ablauf der Prüfungszeit fertig. Diese Zeit können Sie dann dazu nutzen, Ihren Text durchzulesen und auf inhaltliche, grammatikalische sowie Rechtschreibfehler zu überprüfen.

Spezielle Vorbereitung auf das Englisch Abitur

Die Abiturprüfung in einer Fremdsprache ist immer eine besondere Herausforderung und ein guter Abschluss im Englisch Abitur ist in vielen Branchen heute Voraussetzung. Eine Möglichkeit sich speziell auf die Abiturprüfung in Englisch vorzubereiten, bietet der Englisch Abiturkurs des Sprachkursanbieters Wordive.

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Buchempfehlung zur Abiturvorbereitung

Clever zum Abitur

Das Taschenbuch „Clever zum Abitur“, verfasst von Christian Gröll und David Sehrbrock, zeigt, dass man die Zeit bis zur Abiturprüfung durch gute und geschickte Organisation erfolgversprechend nutzen kann. Die Autoren führen wichtige und hilfreiche Tipps und Kniffe auf. Das Buch ist übersichtlich, gut verständlich und witzig geschrieben. Wer Hektik und übermäßigen Prüfungsstress vor der Abiturprüfung vermeiden will, sollte sich dieses Buch kaufen. Viel Erfolg!

Alles Wichtige auf einen Blick

  • Übersicht über Lernstoff anfertigen
  • Zeitplan erstellen
  • schöne, ruhige Lernumgebung schaffen
  • mehrere kleine Pausen einplanen
  • rechtzeitig über die Termine für die Abiturprüfungen informieren
  • früh genug anfangen
  • regelmäßig und besonders einen Tag vor Beginn der Abiturprüfungen entspannen (Freunde treffen, Kino, Wellness etc.)
  • Panik vermeiden! Die Abiturprüfung kann im schlimmsten Falle wiederholt werden.